Faszination Zeppelin
Dokumentiert werden in privaten Fotoalben die ›besonderen‹ Ereignisse des Lebens. Die eingeklebten Fotos zeigen Geburtstage, Hochzeiten, Weihnachtsfeiern, ausgelassene Silvesterparties, den Ausflug an den Badesee und den Urlaub in den Bergen. Anfang des 20. Jahrhunderts scheint zu diesen Ereignissen auch die Sichtung eines Zeppelins zu gehören. Das bloße Erscheinen dieser neuartigen Luftschiffe wurde zu einem Erlebnis, das sich fotografisch festzuhalten lohnte. Immer wieder finden sich in Alben Bilder der schwebenden Riesen. Die Fotos sprechen für die Faszination und Begeisterung, die die Zeppeline bei vielen Menschen auslösten.
Auch im Album der Familie Bahnemann sind nach Fotografien missglückter Skifahrversuche drei Bilder des Zeppelins LZ127 über Berlin zu sehen.
LZ127 ›Graf Zeppelin‹ war das wohl erfolgreichste Verkehrsluftschiff seiner Zeit. Zahlreiche spektakuläre Fahrten, wie die ›Nordamerikafahrt‹ (1928), die ›Weltfahrt‹ (1929), ›Palästina-Rundfahrt‹ (1931), die Südamerikafahrt (1930) und die Polarfahrt (1931) etc. machten es einer breiten Bevölkerung bekannt. Mit einer Länge von 236 Metern und einem Durchmesser von 30,5 Metern war die LZ127 bei ihrem Erscheinen das größte Luftfahrzeug der Welt und hält auch heute noch Weltrekorde für Luftschiffe aller Klassen mit der längsten Fahrtstrecke (6384,50 km) und der längsten Fahrtdauer (71 Stunden) eines Luftschiffes.
Helene Kettlitz dokumentiert in ihrem Album die »Zeppelin Heimkehr von Amerika« und die staunende Menge an der Werft in Friedrichshafen am 10. August 1929. In einem dritten Album aus der Zeit um die Jahrhundertwende finden sich zwischen atmosphärischen Naturaufnahmen auch drei Amateuraufnahmen von Zeppelinen.