Symmetrie + Partnerlook
„[…] die Symmetrie ist der Ausdruck der Stabilität; ist die geistige Form desjenigen Gesetzes, welches in der materiellen Welt dem Gleichgewicht der Körper und Massen zu Grunde liegt. In der That [sic!] verlangt es auch nichts anderes als das Gleichgewicht der auf dem Bilde vertheilten [sic!] Massen […]”[1], schreibt Otto Bühler 1869 in seinem Lehrbuch ›Atelier und Apparat des Photographen‹.
Hier scheint der Fotograf die Symmetrie ganz bewusst gewählt zu haben, um eine besondere Nähe der beiden Figuren im Bild zu unterstreichen. Das wird nicht nur durch die jeweils eingenommene Pose deutlich, sondern durch die Wahl der Kleidung noch verstärkt. Im Partnerlook verlieren die Dargestellten ein Stück ihrer Individualität und werden zum Spiegelbild des Anderen. Es fällt auf, dass vergleichbare Bilder von Männern kaum zu finden sind.
Fußnoten:
- [1] Buehler, Otto. 1869. Atelier und Apparat des Photographen. Weimar: Bernhard Friedrich Voigt. S. 59