Schnee und Eis
Ob wir nun Skifahren, Schlittschuhlaufen oder Rodeln am schönsten ist der Winter doch wenn es schneit. Anfang des 20. Jahrhunderts war es jedoch noch nicht jedem möglich die winterlichen ›Abenteuer‹ selbst fotografisch festzuhalten. In Fotoateliers inszenierte man sich vor Kulissen einer verschneiten Landschaft und posierte auf Schlitten, Ski oder im Pelzmantel. Als Echtfotopostkarten abgezogen, wurden die Bilder verso mit Grüßen beschrieben und an Freunde und Verwandschaft verschickt. Besondere Exemplare sammelte man im Familienalbum.
Die vier unteren Bilder stammen aus einem Fotoalbum in dem sie handschriftlich mit den Worten »Wintersport im Schöneberger Stadtpark« unterzeichnet sind. Zu erkennen ist der vordere Teil [Rudolph-Wilde-Park] des Volksparks Schöneberg-Wilmersdorf mit der Carl-Zuckmayer-Brücke durch die, heute wie damals, die U-Bahn fährt. Datiert auf 1912, gehören die Fotografien zu den ersten privaten Dokumentationen des erst 1911 entstandenen Parks. Der auf dem morastigen Gelände, einer eiszeitlichen Rinne, angelegte Park sollte das Stadtviertel attraktiver gestalten und lädt auch heute noch die angrenzend wohnenden Familien mit Kleinkindern im Winter zum Schlittenfahren ein.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde der Skisport bekannter und durch die ausgebauten Eisenbahnschienen die Alpen für immer mehr Menschen als Urlaubsort erreichbar. Neben Fotos des klassischen Wanderurlaubs häufen sich nun in den Fotoalben auch Bilder erster Ski Versuche. ›Ausrutscher‹ werden ebenso dokumentiert.
Zu einem Freizeitsport der Masse entwickelt sich das Skilaufen erst in den 1950er Jahren mit dem Bau von Skipisten, Seilbahnen und Skiliften. 1975 sind es nicht mehr fünf sondern bereits 35 Millionen Menschen die diesen Wintersport betreiben.
In besonders kalten Wintern ist sogar das Schlittschuhfahren auf einem der umliegenden, zugefrorenen Seen möglich, so finden sich vereinzelt Schnappschüsse dieses Wintervergnügens auch in dem ein oder anderen Fotoalbum.