Art Déco – Fotoalben der 1920/30er Jahre
Nicht selten ist das Album als Objekt ebenso faszinierend wie sein Inhalt. Bevor man es aufschlägt, sich der individuellen Gestaltung und Narration zuwendet und sich in seiner Welt verliert, lohnt ein Blick auf das immer wieder besondere Design seines Einbandes. Es zeigt die wechselnden Moden und Stile der Zeit. Kaum ein Einband des Bestandes gleicht in Form, Material und Machart dem anderen.
Prunkvollen Einsteckalben im Stil des Historismus mit Leder- und Samteinbänden, Prägungen und Metallbeschlägen folgen lange, schmale Alben, die sich den modischen Schmalformaten der Fotografien anpassen. Reliefs und Beschläge greifen um die Jahrhundertwende typische Elemente des Jugendstils, wie florale Dekore und geschwungene Linien auf.
Im 20. Jahrhundert gewinnt das Klebealbum an Beliebtheit. Einbände aus textilen Materialien mit Kordelbindung, an dessen Schnüren Perlen baumeln, werden modern. Die Baumwoll- oder Leinenstoffe der Einbände werden farbenfroh und flächig mit geometrisch abstrahierten Mustern bedruckt. Den Jugendstil löst das “Art Déco” (frz. dekorative Kunst) ab und dieser Stil beherrscht vor allem in den 1920er und 1930er Jahren die Gestaltung industriell hergestellter Gebrauchswaren. Besonders charakteristisch dafür sind die mittels Schablonen und Druckluftpistolen erzeugten Spritzdekore, wie sie sich zahlreich auch auf den Einbänden der Alben im akg-images Archiv wiederfinden.